Mein Dämon

Mein Dämon ist ganz nett
Ist gut genährt, fast fett
Er zehrt von seinem Gift
Und überhaupt, was mich betrifft:
Er war einmal mein Gast
Vorübergehend; nur zur Rast
Jetzt ist er bei mir eingezogen
Und: ungelogen
Ich werde ihn nicht wieder los
Ich widerspreche auch nicht groß:

Wir haben uns wohl arrangiert
Und viel von dem, was mir passiert
Verdank ich ihm, das geb ich zu
Was er jetzt ist, warst vorher Du

Er hat sich wirklich engagiert
Und mir war lange Zeit nicht klar
Wie treibend seine Kraft wohl war
Jetzt fühlt er sich so ausgelaugt
Weil selbst das beste Gift nicht taugt
Was ihn am Ende sehr frustriert

So macht er sich dann auf die Suche
So wie der Blitz sucht nach der Buche
Oder war es schließlich doch die Eiche?
Am Ende bleibt es wohl das Gleiche

Er findet, was er sucht
Der Ärger ist gebucht
Der Streit ist programmiert
Das kleine Glück verliert

Die Sehnsucht, die ihn treibt
Die Hoffnung, die ihm bleibt
Kein Mitleid kennt er, kein Tabu
Der Anlass, den er sucht, bist Du!