Oh Mann!

Wie heißes Blei, soweit das Auge reicht
Wiegt sich die See, so harmlos scheinbar und so seicht
Die Tide kippt, die Zeit verstreicht
Für den Moment ist es erreicht

Die zarten Gräser sanft im Wind sich wiegen
Oh Mann, hier könnt ich ewig liegen
Hier, neben Dir
Und Du, wie hingegossen
Ganz nah bei mir
Oh Mann, bin ich verschossen!

Und meine Fingerkuppen streicheln zart die hellen,
Die blassen, die intimen Stellen
Im hohen Gras, da feiern wir das Leben
Oh Mann, was kann es schöneres geben?

Die zarten Gräser sanft im Wind sich wiegen
Oh Mann, hier könnt ich ewig liegen
Hier, neben Dir
Und Du, wie hingegossen
Ganz nah bei mir
Oh Mann, bin ich verschossen!

Kwiwitt! Kwiwitt!
(Du): „Kannst Du es hören?
Dass wir die Austernfischer stören!“
(Ich): „Oh nein! Zur Stärkung meiner Glieder
Singt mir die Lerche Liebeslieder!“

Im Wandel der Gezeiten strebt
Die Flut auf ihrem höchsten Stand
Die Leidenschaft den Pegel hebt
Wenn Mond der Sonne zugewandt

Kwiwitt! Kwiwitt!
(Ich): „Du hattest Recht!
Der Austernfischer ist es, nicht der Specht!
Das Brutgeschäft ist seine Fron
Und wir gefährden seinen Lohn!“

(Du): „Oh nein, oh nein, die Lerche ist es doch!
Sie singt für uns, wir bleiben noch!
Denn sie erzählt vom Liebesspiel
Davon bekomm ich nie zuviel!“

Und während sich die Tide dreht
Vorübergehend wie das Glück
Ein frischer Wind vom Norden weht
Die Flut zieht sich zurück

Allein, und doch versöhnt mit allem
Lässt Du an Land Dich trocken fallen
Mein Herz jedoch in sanften Wogen
Ist mit dem Ebbstrom fortgezogen

Die zarten Gräser sanft im Wind sich wiegen
Oh Mann, hier könnt ich ewig liegen
Hier, neben Dir
Und Du, wie hingegossen
Ganz nah bei mir
Oh Mann, war ich in Dich verschossen!