Veranstalter am 23.12.2016: Gemeinderat Wremen

Wie immer!

Gestern morgen fuhr ich in die Stadt
Wo ich Arbeit und auch Ärger hab – wie immer!
Es ist egal, ich hab mich dran gewöhnt
Ich erwarte kaum, dass es besser wird – nur schlimmer!

Warum sollt ich auch zweimal hin sehn
Nichts spricht dafür, und ich tu`s trotzdem – was seh` ich?

Eine Blume im Asphalt
- Dabei war die Asche doch schon kalt
Ja, Du bringst das Glück zurück
- Für einen Augenblick, für einen Augenblick!
Ja, Du bringst das Glück zurück
- Für einen Augenblick!

Gestern Abend irgendwann, schalt ich im Fernsehen Heute an
Nur Leichen und Ruinen, die mir so künstlich schienen – wie immer
Klaus Kleber nun hocheloquent
Das Grauen gleich beim Namen nennt, als wär`s in meinem Zimmer – nur schlimmer

Doch ich glaub mich narrt die Zuversicht
In den Trümmern scheinbar brennt noch Licht – was seh ich

Eine Blume im Asphalt
- Dabei war die Asche doch schon kalt
Ja, Du bringst das Glück zurück
- Für einen Augenblick, für einen Augenblick!
Ja, Du bringst das Glück zurück
- Für einen Augenblick!

Und heute nacht überfiel mich dann im Traum, ein Faun
Ach lieber Faun ich bitte Dich, entführ mich nicht, ich fürchte mich – wie immer
Dann folge ich ihm williglich, in sein Dickicht
Denn das Jammern und Gewimmer, das macht es doch – nur schlimmer!

Und was zeigt mir den Faun, im Traum, Ihr glaub es kaum,
Am Rand der Welt, da steht ein Zaun, da kann man in den Abgrund schau´n – was seh ich?

Eine Blume im Asphalt
- Dabei war die Asche doch schon kalt
Ja, Du bringst das Glück zurück
- Für einen Augenblick, für einen Augenblick!
Ja, Du bringst das Glück zurück
- Für einen Augenblick!

Und heute morgen komm ich dann vorbei
Beim Blumenshop am Bahnsteig drei – wie immer
Und mir geht es wie den Nelken, geschnitten zum verwelken
Selbstinszeniert, selbstoptimiert und bindungsmäßig minimiert – nur schlimmer

Und ich mach mir ernsthaft Sorgen, wo bist Du nur verborgen
In dem kalten Glanz und Glimmer mit Deinem warmen Schimmer – was seh` ich?

DICH!


Die Kreuzung

Und an der Kreuzung steht ne Bank
Ich kann mich setzen, Gott sei Dank
Ob ich Dich treff`, wer weiß das schon
Ich bin das Wort und Du der Ton

Denn es wurd` ein Auftrag mir gegeben
Und der hieß: reden, reden, reden
Doch was ich traf, Ihr ahnt es schon
War Wort für Wort, den falschen Ton

Und mancher meint, ich wär ein Schnacker
So wie ein Hühnchen, nur Gegacker
Der vielen Worte mach ich schon
Das was mir fehlt, das ist der Ton

Doch plötzlich sitzt Du neben mir
Na endlich Mann, ich warte hier
Ich frag Dich nicht, ich weiß es schon
Ich bin das Wort, Du bist der Ton

Und Du kannst pöbeln, Du kannst hetzen
Ja, Du kannst schneiden und verletzten
Und Du kannst kosen, Du kannst zärtlich sein
Es ist der Ton und nicht das Wort allein

Ich leg mein Wort in Deine Hand
Doch nicht für immer, nur als Pfand
Was ich auch sag, an welchem Ort
Ich hab den Ton, Du hast das Wort

Ich werd nicht täuschen und nicht lügen
Ich werde nie jemand betrügen
Ich werde reden und reden, und ich setze mich ein
Für Frieden und Nachhaltigkeit und für den Sonnenschein
…..
Ich werde reden und reden, wozu willst Du Dich sorgen
Geh hin und lebe heute, was kümmert Dich das Morgen
…..
Ich werde reden und reden, für das was Ihr jetzt braucht
Dass sich die Räder drehen und dass der Schornstein raucht
…..
Ich werde reden und reden, glaubt mir das ist kein Stuss
Für einen starken Leitindex genau zum Börsenschluss
……
Ich werde reden und reden, und ja: ich werde dichten
Ich bin der Welterlöser, Du willst sie nur vernichten
.…
Ich werde reden und reden, für eine neue Sicht
Du musst die Welt nicht retten, die Welt sie braucht Dich nicht
…..
Ich werde reden und reden, jawohl so soll es sein
Die Welt wird Dich nicht retten, Du stirbst für Dich allein
…..
Ich werde reden und reden, hör zu was ich jetzt sag
Denn was Du wirklich wert bist, bestimmt allein der Markt
…..
Ich werde reden und reden, ganz gleich wie man es nennt
Ich bin nicht Dein Gefährte, ich bin Dein Konkurrent
…..
Ich werde reden und reden, für die Nachhaltigkeit
Doch Bindung und Beziehung, die pfleg ich nur auf Zeit
…..
Ich werde reden und reden, auch in der tiefsten Nacht
wenn rabenschwarze Stille den müden Zweifel munter macht

Du sprichst ganz leise, herb und fein
Mir wird es kalt, es muss wohl sein
Mein lieber Freund, Du weißt es schon
Du bist der Preis, ich bin der Lohn


Du bist ein Dieb

Du bist ein Dieb, ja-ja
Ich halte Wacht, lass nichts außer acht, hab alles bedacht, auch in der Nacht
Denn Du bist ein Dieb, ja-ja
Es tut mir leid, ich weiß Bescheid, ich sag es laut, hab Dich durchschaut
Du bist ein Dieb, ja-ja
Ein Lächeln hier, ein Zwinkern da, Du schenkst es mir, ein Tralala
Doch Du bist ein Dieb, ja-ja
Bild Dir nicht ein, ich lass Dich rein, Dein Platz bleibt leer, ich will nicht mehr

1. Bevor es abends dunkel wird, dann gehe ich ums Haus
Ich schau in jede Ecke rein, ich finde auch ne Laus
Dann gehe ich ins Haus hinein, und schließe alles ab
Ich fasse jede Klinke an, die ich im Hause hab
Jetzt fühle ich mich richtig wohl, schalt den Computer ein
Dann proste ich mir selber zu mit einem Gläschen Wein

Du bist ein Dieb, ja-ja
Ich halte Wacht, lass nichts außer acht, hab alles bedacht, auch in der Nacht
Denn Du bist ein Dieb

2. Du klaust Dir meine Einsamkeit mit großer Energie
Die Fähigkeit zu zweit zu sein, ich glaub, die hat ich nie
Dabei bist Du hochkriminell und ungehemmt brutal
Die Leere meines Lebens füllt jetzt einen großen Saal
Ich schenk mir noch ein Gläschen ein, oder auch zwei, vielleicht auch drei
Dann proste ich mir selber zu, und fühl mich endlich frei

Du bist ein Dieb, ja-ja
Es tut mir leid, ich weiß Bescheid, ich sag es laut, hab Dich durchschaut
Du bist ein Dieb

3. Ich schul jetzt meine Kennerschaft gezielt in Sachen Wein
Bei Youtube wird das demonstriert, dann geht das auch allein
Vielleicht lad ich auch ein Video hoch mit meiner Kompetenz
Doch erstmal geht ne Flasche drauf, die ich alleine lenz
So schenk ich mir ein Gläschen ein, oder auch zwei, oder auch drei, vielleicht auch vier
Nur Geistesriesen trinken Wein, die andern trinken Bier

Du bist ein Dieb, ja-ja
Ein Lächeln hier, ein Zwinkern da, Du schenkst es mir, ein Tralala
Doch Du bist ein Dieb

4. War da nicht ein leises Knacken, hab ich doch gehört
In jedem Falle war da was, was meine Ruhe stört
Das Knacken war schon ganz real, oder bild` ich mir das ein
Mein Leben ist sonst virtuell, da kann das schon mal sein
Und plötzlich ist die Flasche leer, wie ärgerlich so`n Mist
Und unwillkürlich frag ich mich, wo Du wohl grade bist

5. Vielleicht steht Du ja vor meiner Tür, und lächelst ungemein
Ich sag mir jetzt sei vorsichtig, das ist vielleicht nur Schein
Dann hol ich noch ne Flasche rauf, vom Guten ist doch klar
Wenn es doch bloss mal Knacken würd´, wie´s vorhin schon mal war
Vielleicht gehst Du auch zur Hintertür, Du kennst Dich hier ja aus
Der Schlüssel liegt unter dem Stein, gleich neben unserm Haus

Du bist ein Dieb, ja-ja