Den Hecht zieht es nach Gibraltar
Zu seinem lieben Püppchen
Das dort zuvor gelandet war
In einem leckren Süppchen

Doch dann ist ihm der Weg zu lang
Denn schon in Blankenese
Zieht eine Bouillabaisse
In einem Sterne-Restaurant

Und mich zieht es zu Dir
Ich bin total verliebt
Komm … Schätzchen … schließ die Tür
Verdammt noch mal: es zieht!


Der graue, nasse Wintermorgen
Die Glöckchen zieh’n die Köpfchen ein
Der alte Griesgram macht sich Sorgen:
Das wird doch nicht der Frühling sein?

Das hat ihm gerade noch gefehlt
Er hatte doch so gern gefroren
Doch seine Tage sind gezählt
Am Ende wird er neu geboren

Ein wenig Wehmut bleibt erhalten
Sie glättet auch die Sorgenfalten
Die die Erinnerung vergisst
Oh Mann, was hab ich Dich vermisst!


Mein Herz, es hängt nicht mehr an Dir
Es hängt jetzt an der Leine
Ein Donner grollt, weit weg von hier
Der Westwind tut das seine

Mein Herz jedoch, was soll ich sagen
War schlapp und grau und leer
Den Waschgang konnt es gut vertragen
So wollte es nicht mehr

Und fröhlich flattert es im Wind
Mit Hemden, Hosen, Socken
Und wünscht sich wie ein kleines Kind
Komm frische Brise, mach uns trocken

Ich fühl es förmlich heftig schlagen
Ich hol es rein, es ist soweit
Mein Herz jedoch, was soll ich sagen
Ist weg, kein Herz mehr weit und breit

Und doch hat alles seinen Sinn
Ich werde es mir wieder holen
Bei meiner neuen Nachbarin
Ich glaub, sie hat mein Herz gestohlen


Zwölf Euro für Dein Herz
Je einen für die Stunde
Und tausend für den Schmerz
Versteht sich: pro Sekunde

Das sind die nackten Zahlen
Am Ende; unterm Strich
Ein guter Preis für Qualen
Ein schlechter Preis für mich


Ich hab gedacht, ich führ mal Buch
Links der Segen, rechts der Fluch
Will keine bunten Bilder malen
Mein Leben in konkreten Zahlen
Auch keine schöne Poesie
Nichts täuscht mich mehr als sie

Zum Schluss wird die Bilanz gezogen
Wer hat am Ende wen betrogen?
Das Leben mich?
Oder war es ich?
Ich mein ….
Kann es sein ….
Ich lege grad das Leben rein?

Die Neubewertung großer Posten
Besonders auch die Kosten
Verhältnismäßig zum Ertrag
Denn schließlich war nicht jeder Tag
Mit Dir – ein Gewinn
Denn immerhin
Ich will mal ehrlich sein
Ich fühlte mich zu oft allein

Hier ist der Saldo tief im SOLL
An sich war vieles wundervoll
Wir haben uns schon sehr bemüht
Dass jeden Tag ein Blümchen blüht
Auf unserem kargen Acker
Da zog ich immer wacker
Den schweren Pflug
Und trotzdem war es nie genug

Was schreib ich in mein Lebensbuch?
War das nun Segen oder Fluch?
An manchen Tagen möcht ich meinen
Es könnte wie ein Fluch erscheinen
An andern Tagen ist mein Leben
Erfüllt von einem tiefen Segen

Und gerade jetzt kann ich ihn spüren
Wenn Deine Lippen mich berühren
Mit ihren sanften Gaben
Der Saldo steigt sofort ins HABEN