Ich bin das letzte Blatt am Baum
Der Herbstwind holt den Rest
Noch bis zum Erntefest
Ich bin das letzte Blatt am Baum

Ich bin hier seit Adenauer
Trotz Regen, Sturm und Hagelschauer
An jedem neuen Tag die Kinder nach mir schaun:
Es ist noch da, das letzte Blatt am Baum

Von Fern erklingen Paukenschläge
Ein Festumzug zieht seiner Wege
Und aus dem Wipfel sieht der Späher
Gestalten kommen singend näher

Wie fröhlich doch die Bänder flattern
Im Keil die grauen Gänse schnattern
Und alles tanzt im Wechselschritt
Komm schließ Dich an und tanze mit

Die Jungen, die den Rhythmus legen
Die Mädchen, die wie Elfen schweben
Ein Reigen legt sich wie ein Kranz
Jetzt um den Baum zum Erntetanz

Ich bin das letzte Blatt am Baum
Der Herbstwind holt den Rest
Noch bis zum Erntefest
Ich bin das letzte Blatt am Baum

Das schöne Fest ist nun vorbei
Und weiter gehts, Du bist dabei
Der Wind verweht die Asternblüten
Und auch die leeren Plastiktüten

Ja, ich bin hier seit Adenauer
Trotz Regen Sturm und Hagelschauer
Ein Kind singt leis, ich glaub es kaum
Das alte Lied vom letzten Blatt am Baum

Ich bin das letzte Blatt am Baum
Der Herbstwind holt den Rest
Noch bis zum Erntefest
Ich bin das letzte Blatt am Baum

Nur eins ist ihm geblieben
Die Freude auf den Frühling
Mit seinen zarten Trieben


Der Krieg ist ausgebrochen
Ist durch den Zaun gekrochen
Gezähmt und hinter Gittern
Konnt er den Frieden wittern

Ist er nun draußen und Du drinnen?
Wird er verlieren, Du gewinnen?
Ist er für Dich, ist er für mich?
Kämpft er am Ende nur für sich?

Verbannt in weiter Ferne
Da hast Du ihn wohl gerne
Auf fernen Kontinenten
Mit fremden Kontrahenten

Versuchtest ihn zu hüten
Wie kleines Glück in Tüten
Bei Erdbeereis mit Sahne
Hißt Du die weiße Fahne

Der Krieg ist ausgebrochen
Der Wärter war bestochen
Es wird sich für ihn lohnen
Ich werde ihn verschonen

Du hockst im Schützengraben
Da fressen Dich die Raben
Dein Dünkel währenddessen
Wird von der Scham gefressen

Und hinter Barrikaden
Entwickeln sich die Maden
Wenn sie dann Flügel kriegen
Zu dicken fetten Fliegen

Gebrochen ist Dein Widerstand
Verwirrt sitzt Du im Niemandsland
Am Ende ist jetzt die Geduld
Wer hat daran die Schuld?

Ich, ich, ich!

Ich bin jetzt ausgebrochen
Lass mich nicht unterjochen
Verwischt ist meine Spur
Allein auf weiter Flur

Verdammt, was ist mir kalt
Bin ausgelaugt und alt
Mich schütteln Fieberschübe
Die Aussichten sind trübe

Ich kann nicht ewig währen
Die Kämpfe mich verzehren
Dem Frieden will ich danken
Er lässt mich Kräfte tanken

Bei ihm komm ich zur Ruh
Ich fühle so wie Du
Der Schatten braucht das Licht
Das Grauen ein Gesicht

Ja, ich bin ausgebrochen
Bin nur noch Haut und Knochen
Vielleicht bin ich ja hier
Bei Dir, vor Deiner Tür

Vielleicht komm ich ja näher
Was sagen Deine Späher
Ich bin der Kerl mit Hut
Ich schwör, ich mein es gut!

Und nachts, die scharfen Hunde
Drehen wachsam ihre Runde
Beschützen Deinen Bunker
Dein Geld und Deine Klunker

Die Treppenstufen knacken
Die Angst sitzt Dir im Nacken
Ich komme einfach mal vorbei
Entschuldigung! Ich bin so frei!

Ja, ich bin ausgebrochen
Ich plane in Epochen
Denn irgendwo und irgendwann
Bin ich mal wieder dran

Du solltest Dich entspannen
Die Kriege, die gewannen
Die konnten es genießen
Das Bomben und das Schießen

Versuchst mich zu betören?
Ich soll nur Dir gehören?
Du hattest wohl gemeint
Wir zwei im Kampf vereint

Für höhere Werte und Moral?
Doch die sind mir nun scheißegal
Sie sind die Täter meiner Kriege
Sie sind die Opfer meiner Siege

Das Ringen um das Recht
Sie ist mein Stiefelknecht
Die Suche nach dem Nutzen
Darf mir die Stiefel putzen

Der Krieg ist ausgebrochen
Verschwunden schon vor Wochen
Und alle, die mich suchen
Die werden mich verfluchen

Du träumst vom Glockenturm
Der Glöckner läutet Sturm
Du erwachst in meinem Arm
Es war doch nur ein Fehlalarm

Und mach Dir keine Sorgen
Bei mir bist Du geborgen
Beruhig Dein Gewissen
Du wirst mich noch vermissen

Mal wolkig und mal heiter
Es dämmert, ich muss weiter
Grüß mir Krauss-Maffai, Diehl und Co.
Den Frieden grüße sowieso

Der Krieg ist ausgebrochen
Er hat Dir nichts versprochen
Er hat auch keine Eile
Er hat nur Langeweile

Und es hält sich der Verdacht
Er wäre letzte Nacht
Zu Dir ins Bett gekrochen
Denn Deine Laken rochen
Noch
Nach ihm
Nach Gasolin
Nach Kerosin
Nach Erdgas und Benzin

Der Krieg ist ausgebrochen
Ist durch den Zaun gekrochen
Bis dann! Zur Siegesfeier!
Bis wann? Das weiß der Geier!


Hey Du! Du bist gemeint!
Leb einfach Deinen Traum
Von Freiheit ohne Ende
Und wunderschönen Frauen

Der Clown mit dem Jahrhunderttrick tritt gleich ins Rampenlicht
Auch wenn die Plätze billig sind und eingeschränkt die Sicht
Das Publikum die Hälse reckt, gespannt ob er gelingt
Die Neugier reißt es von den Sitzen
Es steht gar auf den Zehenspitzen
Und dann: der Tusch erklingt

Trara-Tsching-Bumm
Trara-Tsching-Bumm

Das war`s: nur müde der Applaus
Gespendet, nicht als Lohn
Die Menschen drängen raus
Die neuen warten schon
…..

Hey Du! Du bist gemeint!
Leb einfach Deinen Traum
Von Freiheit ohne Ende
Und wunderschönen Frauen

Die Sensation ist handgemacht, der Trick kommt aus der Kiste
Die Illusion zahlt Eintrittsgeld, Rabatt gibt es laut Liste
Wie gerne würde sie hier bleiben
Und ihre wahren Künste zeigen
Ach, könnt sie doch goldne Eier legen
So bleibt ihr nur das Späne fegen
Und dann: der Tusch erklingt

Trara-Tsching-Bumm
Trara-Tsching-Bumm

Ein Trieb treibt meine Räder
Die Heimat ist auf Achse
Hier sträubt sich meine Feder
Der Rest reimt sich auf Lachse
…..

Hey Du! Du bist gemeint!
Leb einfach Deinen Traum
Von Freiheit ohne Ende
Und wunderschönen Frauen

Am Ausgang bleibt die Zeit zurück … für einen Augenblick
In dem Moment bin ich es wieder: Prinz Eisenherz im Kettenhemd
Aleta trägt ihr schönstes Mieder
Bekämpf den Hass, den Hochmut und die Gier
In mir! Mit offenem Visier
Ich werde Schlachten schlagen und gewinnen
Und zartes Garn zu starken Tampen spinnen
In meiner knäbisch inspirierten Phantasie
Ich werd es wagen! Jetzt oder nie!
Ja, ja, ich bin es wieder: Prinz Eisenherz, der edle Krieger
Aleta schält sich aus dem Mieder

Trara-Tsching-Bumm
Trara-Tsching-Bumm
Wo bleibt der Tusch?

Und linker Hand: ein kleiner Stand
Mit einem Schild: „Verloren und gefunden“
Daneben eine Frau; die dunklen Haare straff gebunden
Sie lächelt und sie winkt mir zu:

Hey Du!


Der Rebstock voller Trauben
Ein Fass mit dunklem Wein
Dazu gebratene Tauben
Und niemals mehr allein

Keine Sehnsucht mehr zu stillen
Die Welt wie ich sie mag
Erbaut nach meinem Willen
Durch mich am achten Tag

Das Elend im Exil
Für immer dort verbannt
Das Leben nur ein Spiel
Die Regeln sind bekannt

Das große Los gezogen
Was hättest Du denn lieber
Das Glück ist Dir gewogen
Die Pest oder das Fieber

Nun bist Du auf der Flucht
Kein Platz im Paradies
Vor den Folgen Deiner Sucht
Das Gift war wohl zu süß

Und die Götter sind verstört
Die Botschaft schien doch klar
Du hattest nur nicht zugehört
Nichts ist mehr wie es war

Und nur die Mücken tanzen
Am Ende ihren Reigen
Und nur die Mücken tanzen
Kein Himmel. Keine Geigen

Du warst einmal der Mahner
Vom Ende dieser Welt
Als letzter Mohikaner
Bezahlst Du was bestellt

Und nur die Mücken tanzen
Am Ende ihren Reigen
Und nur die Mücken tanzen
Ansonsten Stille, Schweigen

Kein Himmel, keine Geigen
Stattdessen Stille, Schweigen


So wie das erste milde Morgenlicht
Ein Gruß aus meiner fernen Welt
Die Dämmerung wie zartes Glas zerbricht
Und sanft auf Deine Lippen fällt

Ich steh am Ufer, lauschend – leise
Kein Fährmann mich mehr übersetzt
Ein lieber Kuss geht auf die Reise
Zu Dir … gleich hier und jetzt

So wie das Meer erglüht im Abendrot
Du hattest wohl an mich gedacht
Auch dieser Abschied ist ein kleiner Tod
Der Bote einer langen Nacht

Im Zwielicht scheint Dein Bild verborgen
Der Zweifel hält mein Herz besetzt
Mein Abend ist ein heller neuer Morgen
Für Dich … gleich hier und jetzt

Und nur der Mond ist mein Geselle
Es ist, als spräche er zu mir
Zeigt mir die dunkle Seite und die helle
„Mein Licht, das ist ein Gruß von ihr!“

Die bittere Einsicht und der süße Wahn
Die Hoffnung sagt man, stirbt zuletzt
Wir ziehen beide unsere eigne Bahn
Du und ich … gleich hier und jetzt

Wir ziehen beide unsere eigne Bahn
Du und ich … gleich hier und jetzt