Mein Name auf dem Klingelbrett, der ist schon lang verblasst
Da ist der Hund vom Nachbarn, der mich unendlich hasst
Und kämest Du dann irgendwann wie zufällig vorbei
Ein Plätzchen auf dem Sofa wäre ganz bestimmt noch frei
Und auch ein Tässchen Kaffee stünde sicherlich bereit
Bis dahin werd ich warten, ich habe ja noch Zeit
Und stell mir vor, Du klopftest leis an meine Tür
Vergiss mich nicht, ich bin noch hier

Ich bin noch hier, war niemals fort
Woanders sein? Was soll ich dort?
Denn darum schließlich geht es ja
Du wärst dann hier und ich nicht da

Ich backte Plätzchen für das letzte Kaffeekränzchen
Du fragtest mich nach einem allerletzten Tänzchen
Seit Mitternacht jedoch, der Gong genau ist nicht bekannt
Herrscht Ruhe nun, das Schlagwerk ist entspannt
Sogar der Hund des Nachbarn Rücksichtnahme zeigt
In dem er ausnahmsweise einmal schweigt
Du lieber Gast, was bist Du mir willkommen
Wie schön, Du hast Dir Zeit genommen

Ich bin noch hier, ich bin nicht fort
Woanders sein? Was soll ich dort?
Denn darum schließlich geht es ja
Du bist jetzt hier und ich bin da

Es ist soweit, in meiner Wohnung riecht es streng
Und abwärts gehts, das Treppenhaus ist viel zu eng
Im Hinterhof der Köter von dem Nachbarn winselt
Ein Abschiedslied; ich fühle mich am Bauch gepinselt
Verlass das Haus; der Hauswart lässt die Putzkolonne rein
Das wars dann wohl; das wird’s dann wohl gewesen sein
Du warst mein allerliebster Gast
Beehrtest mich mit Deiner Rast

Und als Du kamst, da war ich da
Denn darum schließlich geht es ja!

Genug!
Ich danke Dir; ich wurde klug!

Und freundlich klingt es aus der Ferne:
Gerne!


Zufällig wieder gefunden! Ein Text aus 2014 … oder so.

Wenn Du morgens Dein Bild siehst
Trübe im beschlagenen Glas
Dieser Tag ist ein Aufbruch
Vorbei mit dem Warten … das wars!

Das wars mit den trägen Gedanken
Das wars mit dem warmen Gefühl
Fürs Aufhören war es zu wenig
Fürs Weitermachen war es zu viel

Ein Zischen stört die Stille des Anfangs
Gold im beschlagenen Glas
Die Zeiten duften nach Aufbruch
Vorbei mit dem Hoffen … das wars!

Das wars mit dem lähmenden Zweifel
Das wars mit dem flauen Gefühl
Fürs Aufhören war es zu wenig
Fürs Weitermachen war es zu viel

Geh raus und such Deinen Standort
Geh raus in das gleißende Licht
Die Welt wartet auf eine Antwort
Geh raus und zeig Dein Gesicht

Das wars mit dem guten Gewissen
Das wars mit dem satten Gefühl
Für Weitermachen war es zu wenig
Fürs Aufhören war es zu viel

Rau und Reif glänzt die Frühe
Kühl auf beschlagenem Glas
Draußen ruft Dich der Aufbruch
Vorbei mit dem Träumen … das wars!


Wie heißes Blei, soweit das Auge reicht
Wiegt sich die See, so harmlos scheinbar und so seicht
Die Tide kippt, die Zeit verstreicht
Für den Moment ist es erreicht

Die zarten Gräser sanft im Wind sich wiegen
Oh Mann, hier könnt ich ewig liegen
Hier, neben Dir
Und Du, wie hingegossen
Ganz nah bei mir
Oh Mann, bin ich verschossen!

Und meine Fingerkuppen streicheln zart die hellen,
Die blassen, die intimen Stellen
Im hohen Gras, da feiern wir das Leben
Oh Mann, was kann es schöneres geben?

Die zarten Gräser sanft im Wind sich wiegen
Oh Mann, hier könnt ich ewig liegen
Hier, neben Dir
Und Du, wie hingegossen
Ganz nah bei mir
Oh Mann, bin ich verschossen!

Kwiwitt! Kwiwitt!
(Du): „Kannst Du es hören?
Dass wir die Austernfischer stören!“
(Ich): „Oh nein! Zur Stärkung meiner Glieder
Singt mir die Lerche Liebeslieder!“

Im Wandel der Gezeiten strebt
Die Flut auf ihrem höchsten Stand
Die Leidenschaft den Pegel hebt
Wenn Mond der Sonne zugewandt

Kwiwitt! Kwiwitt!
(Ich): „Du hattest Recht!
Der Austernfischer ist es, nicht der Specht!
Das Brutgeschäft ist seine Fron
Und wir gefährden seinen Lohn!“

(Du): „Oh nein, oh nein, die Lerche ist es doch!
Sie singt für uns, wir bleiben noch!
Denn sie erzählt vom Liebesspiel
Davon bekomm ich nie zuviel!“

Und während sich die Tide dreht
Vorübergehend wie das Glück
Ein frischer Wind vom Norden weht
Die Flut zieht sich zurück

Allein, und doch versöhnt mit allem
Lässt Du an Land Dich trocken fallen
Mein Herz jedoch in sanften Wogen
Ist mit dem Ebbstrom fortgezogen

Die zarten Gräser sanft im Wind sich wiegen
Oh Mann, hier könnt ich ewig liegen
Hier, neben Dir
Und Du, wie hingegossen
Ganz nah bei mir
Oh Mann, war ich in Dich verschossen!


Es war der Rock, mein Schatz
Es war der Rock, was soll ich sagen
Er war kurz, mein Schatz
Glaube mir, Du kannst ihn tragen
Spatzen von den Dächern pfeifen
Ein Bussard wird sich Mäuse greifen

Es war das Top, mein Schatz
Es war das Top, das will ich meinen
Es war knapp, mein Schatz
Lässt Heilige wie Sünder scheinen
Tief im Wald ein Elfenreigen
Im Himmel schluchzen tausend Geigen

Guter Grund, schöner Tag
Ich beschloss, dass ich Dich mag
Guter Grund, perfekter Tag
Ich beschloss, dass ich Dich mag
Gestirne stehen still
Weil ich es will, weil ich es will

Es war der Duft, mein Schatz
Es war der Duft, vor allem andern
Zieht durch die Luft, mein Schatz
Werd auf seinen Spuren wandern
Er ist die Fessel, die ich binde
Er lässt mich suchen was ich finde

Es war die Hand, mein Schatz
Du reichst sie mir, ich schlage ein
Es war die Hand, mein Schatz
So soll es sein, so soll es sein
Für uns hüten sie die Brut
Im heißen Krieg kühlt sie das Blut

Guter Grund, schöner Tag
Ich beschloss, dass ich Dich mag
Guter Grund, perfekter Tag
Ich beschloss, dass ich Dich mag
Gestirne stehen still
Weil ich es will, weil ich es will


(Ich)
Es war am Hafen
Oder war es am Strand
Wo wir beide uns trafen
Ich nahm Deine Hand

(Du)
Was will der von mir
Dies schmale Hemd
Er ist wohl von hier
Ich bin hier fremd

(Ich)
Komm mit an den Strand
Wenn der Tag vergeht
Fühl den warmen Sand
Und der Nordwestwind weht

(Du)
Mein kleines Herz schlägt
Hinauf bis zum Hals
Es pocht aufgeregt
Der Wind schmeckt nach Salz

(Wir)
Und in uns die Glut
Die Zeit gerinnt
Im Kopf rauscht das Blut
Aus Nordwest weht der Wind

(Ich)
Am Hafen wir stehen
Dein Schiff ist bereit
Du musst jetzt gehen
Vorbei ist die Zeit

(Du)
Noch ein letzter Tanz
Und die Zeit verrinnt
Im Sternenglanz
Aus Nordwest weht der Wind

(Wir)
Die Luft riecht nach Salz
Was wohl niemals vergeht
Für uns jedenfalls
Und der Nordwestwind weht

Wo immer wir sind
Aus Nordwest weht der Wind